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Das Öchsle
Bereits im Jahr 1890 entstanden erste Pläne
zum Bau einer Nebenbahn Biberach Ochsenhausen. Berechnungen ergaben
für die Schmalspur eine Einsparung von 180.000 Mark im Vergleich zur
Regelspur. Per Königlicher Verordnung vom 19.9.1898 wurde der Bau genehmigt,
und bereits am 29.11.1899 wurde der Abschnitt Warthausen Ochsenhausen
eingeweiht. Das Reststück Warthausen Biberach folgte wenige Monate
später.
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg waren Personen-
und Güterzüge gleichermaßen vertreten. Der Personenverkehr
wurde 1964 eingestellt, nachdem er bereits in den Jahren zuvor weitgehend
auf Busbetrieb umgestellt worden war. Gleichzeitig wurde der Abschnitt Warthausen
Biberach stillgelegt.
Der Güterverkehr nahm jedoch erheblich
zu, nachdem die Firma Liebherr 1953 in Ochsenhausen die Produktion von
Kühlschränken aufnahm und auch andere Industrien sich in der Gegend
niederließen. Die Güterzüge auf der 19 km langen Reststrecke
bestanden aus bis zu zehn Normalspurwagen auf Rollböcken, was auf einer
750-mm-Schmalspurbahn sehr beeindruckend aussieht. Ungeachtet der guten
Resultate, die viele regelspurige Nebenbahnen nie erreichten, wurde auch
dieser Verkehr zum Winterfahrplan 1983/84 eingestellt, da man ansonsten die
Strecke hätte sanieren müssen und die DB nicht mehr in Schmalspurbahnen
investieren wollte.
In den letzten Jahren vor der Betriebseinstellung
waren drei Loktypen eingesetzt: Die 99 633, eine württembergische Malletlok,
die 99 651, ein E-Kuppler ursprünglich sächsischer Bauart sowie
etliche Nachbauten dieser Lok. Seit 1964 beförderten zwei Dieselloks
der Reihe V51 die meisten Züge, eine davon ist noch vorhanden.
Die heute für die Dampfzüge eingesetzten
Wagen kommen großteils aus Österreich, da vom ursprünglichen
württembergischen Wagenpark so gut wie nichts mehr erhalten ist.
Jörg
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