Bayerische Oberland Bahn
Der Name klingt ein bißchen provinziell, doch das ist das Projekt ganz
und gar nicht. Am 29. November fällt der Startschuß für ein
neues Eisenbahn-Zeitalter in der Münchner Region. Moderne, komfortable
Züge und ein attraktiver Fahrplan sollen Pendler und Ausflügler
in Scharen aus dem Auto auf die Schiene locken. Die Privatisierung des
Bahnbetriebs von München über Holzkirchen nach Bayrischzell (KBS
955), Tegernsee (KBS 957) und Lenggries (KBS 956) ist ein Pilotprojekt in
der bayerischen Verkehrspolitik.
Vorgesehen ist ein Stundentakt auf den drei Ästen der Oberlandbahn: Dreiteilige Langzüge fahren von München nach Holzkirchen. Dort wird ein Teil abgetrennt, er fährt nach Bayrischzell. Der verbliebene Doppelpack wird in Schaftlach für die Äste nach Lenggries und Tegernsee geteilt. Auf der Rückfahrt wird der Zug für die Reise nach München komplettiert. Insgesamt soll sich das Zug-Angebot in etwa verdoppeln. Der Fahrplan ab dem 29. November steht schon fest: Der erste BOB-Zug wird München um 6.32 Uhr verlassen, in der Gegenrichtung geht es bereits um 5 Uhr früh los. Neu ist die Einführung eines Theater- oder Kinozuges, der um 23.34 Uhr am Hauptbahnhof losfahren soll. MVV-Tickets werden wie bisher zwischen München und Holzkirchen gelten. Die Fahrpreise orientieren sich an der DB und es wird versucht, bestimmte Schwächen des DB-Tarifs mit besonderen Angeboten auszugleichen. Ein Fahrgastzuwachs von über 20 Prozent wird erwartet. Der Vertrag gilt zunächst für 15 Jahre. Die DB AG bleibt Eigentümer der gesamten Infrastruktur, die BOB bezahlt dafür Trassenpreise. Die DEG (Deutsche Eisenbahngesellschaft), die sich für dieses Projekt mit der Zugspitzbahn AG zusammengetan hat, wird bei der Oberlandbahn insgesamt 75 Mitarbeiter beschäftigen. |