Berlin Stadtbahn
Am 29. Oktober 1838 begann in Berlin mit der Strecke nach Potsdam das
Eisenbahnzeitalter. Bedingt durch die bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts
verbaute Innenstadt und die verschiedenen Bahngesellschaften entstanden mehrere
Kopfbahnhöfe, die schlecht miteinander verknüpft waren. Bald wurden
die Strecken durch tangentiale Güterstrecken (dem heutigen Innenring)
außerhalb der damaligen Stadt verbunden, 1882 wurde dann die viergleisige
Stadtbahnstrecke, die auf 731 Bögen von West nach Ost mitten durch die
Stadt verläuft, eröffnet. Auf den beiden nördlichen Gleisen
verkehrten die Vorortezüge (später S-Bahn genannt), die beiden
südlichen waren für die Fernbahn (was aber mehr einen Teil des
Regional verkehrs meinte) vorgesehen. Die richtigen Fernzüge
fuhren nach wie vor von den verschiedenen Kopfbahnhöfen ab.
Nach der Wende und der Wiedervereinigung änderte sich zunächst wenig, es verkehrten zwar etliche Züge mehr, auch konnte man Magdeburg wieder ohne Umlaufbahn erreichen, die Züge endeten aber alle spätestens am Zoo, die Intercities aus München fuhren gleich um Berlin herum zum Hauptbahnhof. Die Stadtbahn war dringend sanierungsbedürftig. Während den jahrelangen Bauarbeiten wurde die S-Bahn auf die Fernbahngleise gelegt, einige Stationen wurden geschlossen oder provisorisch umgebaut. Nach Fertigstellung der S-Bahn wurde die alte Fernbahn abgebaut. Zum Fahrplanwechsel am 24.Mai 1998 wird nun die Strecke auch für Fernzüge wieder durchgehend befahrbar sein, ein somit durchaus geschichtsträchtiges Datum. |