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Wanderwoche im Rheinland
Rheinischer Frohsinn in der
wärmsten Stadt Deutschlands ist angesagt mal
schauen...
Bayerische Skepsis und eine attraktive
GOC-Konkurrenzveranstaltung (Herbstwandern in Südtirol) führen
zu einer relativ schlechten Beteiligung von nur fünf Teilnehmern.
Mit dem Frohsinn ist es bei der Anreise am
2.September 2000 erst mal vorbei, als in Mainz der Anschlusszug davonfährt
genau in dem Moment, wo der erste die Türklinke des letzten
Silberlings anfasst. Angeblich hätte der Zug ja gewartet, bloß
bis wir durch das Baustellen-Chaos hindurch gefunden haben...
Schon sehen wir den geplanten Schiffsanschluss
in Bingen schwinden, aber wir kriegen noch den Interregio, weil der auch
Verspätung hat und so fahren wir der Regionalbahn hinterher. Irgendwo
überholen wir die sogar und einer von uns plant, sich mal die Schaffnerin
der RB zur Brust zu nehmen.
Als es dann soweit ist, lässt die sich
gar nicht aus der Ruhe bringen und erklärt dem funkensprühenden
Reisenden freundlich und geduldig, warum sie nicht warten konnte
(Türschließvorrichtung, bereits erteilter Abfahrauftrag und so).
Außerdem wären wir ja jetzt da. Das stimmt zwar, bloß: hier
wollen wir ja gar nicht her. Wir sind in Bingen Hauptbahnhof, was früher
mal Bingerbrück hieß, aber eigentlich wollen wir ja nach Bingen
Stadt, weil dort die Schiffe anlegen. Und der Interregio hat dort freilich
nicht gehalten. Es wäre zwar nicht weit zu laufen aber mit unserem ganzen
Gepäck und angesichts des gerade einsetzenden Regens beschließen
wir, doch mit der nächsten RB die eine Station wieder zurück zu
fahren.
Kaum sind wir drin, erscheint der Schaffner,
wild entschlossen, gleich die Rückfahrt unserer Köln-Reise
abzustempeln. Während der zweiminütigen Fahrt können wir das
verhindern und ihm das Problem erläutern. Angesichts der Aufgabe, innerhalb
der kurzen Zeit fünf Fahrkarten der kleinsten Preisstufe auszustellen,
mal mit BahnCard, mal ohne, und von jeden einzeln das Kleingeld zu kassieren,
verschwindet er aber lieber und sucht nach lohnenderen Objekten.
Als wir den Anleger erreichen, kommt auch schon
das Schiff. Der Regen hat schon wieder aufgehört und so entschließen
wir uns, aufs Deck zu gehen um unsere Schifffahrt auf dem Rhein voll
genießen zu können. Kaum sind wir am Mäuseturm vorbei und
die Plastikstühle, die vorher unter einer Plane verstaut waren, ausgepackt,
geht der nächste Schauer los. Nun sind die Stühle auch noch nass.
In der Mitte des Oberdecks ist eine
überdachte Bar. Die Zapf-Anlage ist aber viel trockener als der Himmel
und das Personal geflüchtet, so nutzen wir die Regenpausen geschickt
aus, um von unten neues Bier zu holen. Unmittelbar neben uns haben sich ein
paar gut aussehende junge Burschen mit bayerischer Tracht niedergelassen
eine in dieser Gegend doch nicht so häufig anzutreffende Kleidung.
Nachdem wir uns vergewissert haben, dass das keine japanischen oder
amerikanischen Touristen sind, sondern dass die richtig bayrisch reden,
müssen wir allerdings an deren Gesprächen feststellen, dass das
ziemliche Extrem-Heteros sind... |
Viel Verkehr am und auf dem Rhein |
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Auf dem Fluss ist richtig was los. Lastkähne
mit diversem Schüttgut, Ausflugsschiffe, schnelle Tragflügelboote,
Fähren, große und kleine Boote wieseln durcheinander und die
großen Schiffe signalisieren sich mit ausklappbaren Tafeln, ob sie
steuerbord oder backbord aneinander vorbei wollen. Zusätzlich belebt
wird die Fahrt durch die vielen Züge, die links (Regionalbahnen,
Intercities, ICEs) und rechts (Regionalbahnen, Güterzüge)
vorbeifahren.
Wir kommen an der Pfalz Kaub vorbei, einer
Burg, die mitten im Wasser steht, und irgendwann in einer scharfen Rechtskurve
passieren wir auch die Loreley, einen Felsen, wegen dem viele Japaner und
Amerikaner um die halbe Welt reisen. Das markanteste daran sind die
Eisenbahntunnels unten durch und die Fahnen oben drauf. Und tatsächlich:
die Ansagen auf dem Schiff sind in deutsch, englisch und japanisch.
Später kommen wir nochmal an einem
ähnlichen Felsen vorbei, nicht ganz so steil und ohne Fahnen. Einer
unserer Kölner Freunde ist uns entgegen gefahren und hat uns auch problemlos
auf dem Schiff gefunden. Er erklärt uns, dass die von japanischen
Reisegruppen gecharterten Billig-Ausflugsschiffe oft nur bis hierher fahren,
und den Touristen erzählen würden, dass das die Loreley sei...
Das Wetter ist inzwischen besser geworden und
die Burgen auf den Weinbergen machen einen wesentlich einladenderen Eindruck.
Die engen Seitentäler, die bis oben hin bewaldet oder beweint(!) sind,
machen den Eindruck, als würde dahinter die Welt aufhören.
In Oberlahnstein wollen wir wieder auf die
Bahn umsteigen. Das Schiff hat aber so viel Verspätung, dass wir auf
Anraten unseres Kölner Freundes getreu dem Motto Züge sind
schneller als Schiffe schon eine Station eher aussteigen und zum nahen
Bahnhof laufen.
Mit Regionalbahn bis Koblenz und Intercity
erreichen wir gegen 20 Uhr Düsseldorf. Hier wollen wir eigentlich
auch nicht hin und der Zug hätte sogar in Köln gehalten, aber die
Domstadt ist wegen einer Messe restlos ausgebucht, so dass wir unser Programm
an die veränderten Bedingungen angepasst haben und uns erst mal in der
Stadt an der Düssel (so heißt ein klitzekleiner Bach
tatsächlich) niederlassen. Bald stellen wir fest, dass sich die Kölner
und die Düsseldorfer gegenseitig nicht mögen, offensichtlich stehen
die beiden Städte in einem ständigen Konkurrenzkampf.
Für den Abend bekommen wir noch
Verstärkung aus Dortmund und Witten. Die wissen dann auch gleich ein
nettes Brauhaus. Da gibts rheinischen Sauerbraten mit Rosinen und Alt-Bier
mit kräftiger Farbe in winzigen Gläsern. Da gefällt es uns!
Und dass man hier zum Blaukraut Rotkohl sagt, stört uns
jetzt auch nicht mehr.
Am Bahnhof schon hatten wir mitgekriegt, dass
am späten Abend ein ganz tolles Feuerwerk sein soll, zu dem die Leute
von sonst wo her mit Sonderzügen kämen. Angeblich werden zwei Millionen
Menschen zu dem Schauspiel erwartet. Scheint ja doch was Besonderes zu sein,
also nichts wie hin!
Irgendwie müssen wir zum Rheinufer kommen.
Angesichts zwei Millionen durch die engen Altstadtgassen wuselnden Menschen
allerdings keine leichte Aufgabe, zudem einige besonders Hirnverbrannte da
auch noch mit dem Auto hinfahren wollen. Anfangs kommen wir noch relativ
schnell vorwärts. Es knallt schon, als wir am Rheinufer ankommen und
nun endgültig in den Menschenmassen steckenbleiben.
Obwohl wir bestimmt noch einen Kilometer weg
sind, können wir das Feuerwerk bewundern. Die Pyrotechniker malen bunte
Bilder in den Himmel und stellen Gegenstände dreidimensional dar. Sowas
hat wirklich noch keiner von uns gesehen. Unter dem Beifall der Massen endet
das Schauspiel nach 1½ Stunden.
Allmählich verlaufen sich die Massen und
die inzwischen deutlich genervten Autofahrer kurven immer noch durch die
Gassen und haben garantiert nichts gesehen. Naja, jetzt, wo es vorbei ist,
werden sie sicher bald einen Parkplatz kriegen...
Wir ziehen uns in unser Hotel zurück,
das günstig im(!) Hauptbahnhof liegt, und wundern uns, dass man weder
von der Straße, noch von der Bahn Lärm hört.
Irgendwie sind unsere ständigen flotten Sprüche nicht so recht
kompatibel zur Morgenlaune eines älteren Teilnehmers, so dass der sich
am Sonntagmorgen absetzt und später ganz abreist. Da sich keiner einer
Schuld bewusst ist, wird die Affäre unter der Rubrik
Tuckengezicke abgehakt.
Unbeirrt steigen wir in den Zug Richtung
Süden. Linz am Rhein ist unser Ziel. Mit Verstärkung aus Bochum
und Köln besteigen wir den Drachenland-Express, einen
Uerdinger Schienenbus, der uns mit vertrautem, aber schon lange nicht mehr
gehörtem Geknatter die 9 km lange, steile Strecke durch den Wald nach
Kalenborn hoch bringt. |
Schienenbus in Kalenborn |
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Der Triebwagen ist rappelvoll und erstaunt
beobachten wir, wie die ganzen Leute, einem Eroberungsfeldzug gleich, das
nächste Wirtshaus stürmen. Jetzt ist uns klar, warum die Museumsbahn
(KBS 12427) von der Steffens-Brauerei gesponsert wird. Nach nur wenigen Sekunden
stehen wir völlig allein auf dem Bahnhof, und als der Schienenbus sich
wieder talwärts davon macht, um die nächste Meute zu holen, marschieren
wir los zu unserer Wanderung durch den Westerwald.
Durch herrliche Buchenwälder erreichen
wir das Gasthaus Löwenburg im Siebengebirge. Nach dem
Mittagessen geht es dann weiter zum Drachenfels.
Von hier hat man eine grandiose Aussicht über
Bonn und den Rhein. Leider ist es etwas dunstig, so dass wir den Kölner
Dom nicht sehen können.
Die drollige Drachenfels-Zahnradbahn,
äußerlich im Design eines Reisebusses aus den 50er-Jahren
(siehe Titelbild), bringt uns
in nur wenigen Minuten nach Königswinter hinunter.
Schlagartig ist die Idylle vorbei. Hier hat
man den eigentlich ganz nett anzusehenden Ort kurzerhand mit einer Autobahn
auf hohen Betonstelzen eingedeckelt.
Mit einer Fähre überqueren wir den
Rhein, dann geht es mit dem Zug wieder nach Düsseldorf.
Den Abend verbringen wir auch wieder in einem
Brauhaus. Etwas irritiert lauschen wir lautem Gesang aus dem großen
Nebenraum. Neugierig schauen wir mal rein und reiben uns verwundert die Augen:
da sitzen lauter Japaner und schmettern deutsches Liedgut, dass die
Götterfunken nur so sprühen. Und das alles lange bevor das Unwort
von der Deutschen Leitkultur erfunden wurde...
Wat Krupp in Essen sind wir in Trinken! schauen
wir doch mal, wat Krupp so iss. Die S-Bahn bringt uns direkt zum Bahnhof
Villa Hügel. Da müssen etliche Malocher ganz schön
malocht haben, dat sich einer so ´ne Hütte hinstellen kann... |
Wat Krupp in Essen... Villa Hügel |
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Der Komplex wurde 1870 - 1872 als Wohnsitz
für die Familie Krupp erbaut und liegt äußerst idyllisch
in einem riesigen Schlosspark. Die Familie hat sich dort aber nie so recht
wohl gefühlt, weil der Bau praktisch nicht richtig zu heizen war.
Üblicherweise finden heutzutage Kunstausstellungen drin statt. Die drei
Ringe im Krupp-Logo stellen übrigens Bahn-Radreifen dar.
Nach längerem Spaziergang durch den imposanten
Park gehen wir hinunter zum Baldeneysee. Die vorgesehene Wanderung wird
größtenteils durch eine Schifffahrt ersetzt.
Ein Stück laufen wir noch durch schilfiges
Vogelschutzgebiet, dann kommen wir an den alten Bahnhof Kupferdreh.
Wir sehen auch die Gleise der Hespertalbahn (KBS 12446), Betrieb ist hier
heute freilich keiner. Dafür ist im Bahnhof eine interessante Wirtschaft,
wo wir Mittag essen. |
Der alte Bahnhof Kupferdreh an der Hespertalbahn |
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Am Nachmittag besuchen wir das Gelände
der Großen Ruhrländischen Gartenbau-Ausstellung (Gruga,
1929), das immer wieder mal Gartenbau-Ausstellungen beherbergt und sich bis
heute zu einem ausgesprochen schönen Park entwickelte.
Durch Horden von Pennern, die den Bahnhof dauerhaft
umlagern, kämpfen wir uns zum Zug vor, im Bewusstsein, dass Essen durchaus
schöne Flecken hat, wobei die Gegend um den Hauptbahnhof bestimmt nicht
dazu gehört.
Der Dienstag beginnt mit einer Fahrt im modernen Talent nach
Neandertal. Hier lebten in prähistorischer Zeit die bekannten Neandertaler,
eine in der eiszeitlichen Steppenlandschaft beheimateten, wahrscheinlich
äußerst friedlichen Nebengattung des Menschen. Heutzutage weiß
man, dass die als Vorgänger des modernen Menschen nicht
in Frage kommen, sondern wirklich eine eigene Gattung darstellten.
Das Vorzeit-Museum lassen wir rechts liegen
und wandern den kurzen Weg entlang der Düssel durch ein enges bewaldetes
Tal nach Hochdahl.
Mit der S-Bahn fahren wir nach Vohwinkel. Hier
beginnt die Wuppertaler Schwebebahn. Mit großen Augen bestaunen
auch die weniger eisenbahn-begeisterten Teilnehmer die eigenartige Konstruktion
mit den markanten orange-blauen Fahrzeugen, von denen die meisten allerdings
auch schon durch Voll-Reklame entstellt sind. Selbst etliche der heute zahlreich
teilnehmenden Kölner Freunde waren noch nie da.
Wuppertal besteht eigentlich aus einer Reihe
verschiedener Städte, die sich in dem engen Tal entlang der Wupper gebildet
hatten. So eine lineare Ansammlung von Wohnungen und Industrie ist freilich
hervorragend für die Erschließung durch ein Massenverkehrsmittel
geeignet, und so wurde schon 1901 die 13 km lange Schwebebahn in Betrieb
genommen, noch lange bevor sich 1930 die an der Wupper liegenden Städte
zur Stadt Wuppertal zusammenschlossen. Noch heute bildet die durchgehend
im 5-Minuten-Takt verkehrende Schwebebahn das Rückgrat des ÖPNV
und ist durchaus mit der Rolle der U-Bahn in München vergleichbar. |
Wuppertaler Schwebebahn |
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Freilich fahren wir gleich mal die ganze Strecke
ab. Erst geht es über der Straße entlang Ampeln, Autos,
Fußgänger unter uns lassend. Man kann problemlos den Anliegern
im 3. oder 4. Stock in die Fenster schauen. In Sonnborn schwenkt die Strecke
über den Fluss ein, da geht es schnell noch unter einer großen
Eisenbahnbrücke durch und dann schlängelt sich die Trasse immer
über der Wupper bis nach Oberbarmen. Hier gibts dann allerdings
nur noch die Rückseiten irgendwelcher Industriegebäude zu sehen.
Wegen der tollen Landschaft braucht hier keiner zu fahren.
Immer mehr Touristen drängen sich hinter
den Fahrer, die Alltags-Fahrgäste sitzen ungerührt weiter hinten.
In den Kurven pendelt der Zug ziemlich deutlich nach außen. Aber wir
sitzen ja im sichersten Verkehrsmittel der Welt. Selbst das Unglück
vom vergangenen Jahr, als Bauarbeiter eine Baustellen-Sicherung vergaßen,
worauf der erste Zug entgleiste und abstürzte, hat die Statistik kaum
verschlechtert. Ertrinken kann hier in der Wupper ohnehin keiner. Dazu
müsste man sich schon in das steinige Flussbett auf den Bauch legen
und den Kopf fest auf den Boden drücken.
Der kurioseste Unfall ereignete sich in den
50er-Jahren, als das Elefantenbaby Tuffi, das von einem Zirkus
zu Werbezwecken in die Schwebebahn verfrachtet wurde, Panik bekam, die (damals
hölzerne) Seitenwand durchbrach und in den Fluss fiel. Passiert ist
dem Dickhäuter dabei nichts.
Sogar für Selbstmörder ist die
Schwebebahn denkbar ungeeignet. Vor den Zug werfen ist absolut nutzlos, da
gibts höchstens ein paar blaue Flecken zu holen. Kritischer sind
da schon die Stirnseiten der Bahnhöfe, durch die die Züge in die
Stationen einfahren. Damit sich dort keiner ins luftige Nichts stürzen
kann, wurde der Boden mit grobmaschigen Gittern verlängert, wo man sich
zwar alles mögliche brechen kann, was aber zum Umbringen definitiv nicht
ausreicht.
Allmählich gewinnen wir die Erkenntnis,
dass die Wuppertaler Stadtwerke bestimmt zu den größten Abnehmern
von Rostschutzfarbe in ganz Europa gehören. Selbst der Pariser Eiffelturm,
dessen Gewicht an Farbe längst das Eigengewicht der Eisenkonstruktion
übertroffen haben soll, dürfte keineswegs da auch nur annähernd
mithalten können.
In Oberbarmen wechseln wir die Richtung,
beobachten, wie die Bahn quietschend durch die Wendeschleife fährt und
fahren eine Station zurück. Dort geht es dann mit dem Bus hinauf nach
Ronsdorf. Nach einer Mittags-Pizza laufen wir hinüber zur Ronsdorfer
Talsperre, dann an einem Bach entlang abwärts nach Steffenshammer. Die
Gegend sieht nach unberührter Natur aus, doch alle paar Meter ist der
Bach aufgestaut und den am Wegesrand aufgestellten Tafeln können wir
entnehmen, dass hier früher lauter Mühlen, Hammer- und Schleifwerke
(Kotten) angesiedelt waren. Wie wir so durch den stillen Wald
mit den großen Bäumen wandern, fällt es schwer sich vorzustellen,
dass das mal ein industrielles Zentrum war. |
Noch ist die Müngstener Brücke ganz weit
weg... |
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Nach der ausgedehnten bergischen
Tour durchs Bergische Land erreichen wir schließlich etwas erschöpft
und viel zu spät die Müngstener Brücke an der Strecke Solingen
Remscheid (KBS 458). Es ist die höchste Eisenbahnbrücke
Deutschlands (1897 erbaut, 485 m lang, 107 m hoch, Spannweite des Mittelbogens
170 m). Auch hier scheint der Verbrauch an Rostschutzfarbe nicht unerheblich
zu sein. Wenn die hier üblicherweise verkehrenden 628-Dieseltriebzüge
drüber fahren, dann sieht das von hier unten so aus, wie wenn ein
Käfer einen Ast entlang krabbelt. Schnell wird auch klar, dass man das
Ding nur mit Spezial-Objektiv fotografieren kann. Und wenn man weiter weg
geht, verschwindet die Brücke im Wald. |
... und jetzt ist sie ganz groß |
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Nun haben wir nur noch ein Problem: Wir sind
unten und der Bahnhof ist oben. Schließlich haben wir das auch noch
geschafft. Zur Belohnung fahren wir auch noch mal drüber,
obwohl es die falsche Richtung ist. In Remscheid-Güldenwerth erreichen
wir gerade noch den Gegenzug, der uns nochmal über die Brücke nach
Solingen bringt.
Am Abend ziehen wir nach Köln um. Heute
ist der Kölner Flügelrad-Stammtisch, also schauen wir da auch noch
schnell vorbei.
Fortsetzung folgt |
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