Überführung des letzten 420 nach Schweden

Am Freitag, 20. Juni 2003,fand die letzte Überführungsfahrt eines ET 420 von München nach Schweden statt. Insgesamt fahren künftig in Stockholm 15 ehemalige S-Bahn-Züge aus dem Münchner Bestand in der schwedischen Hauptstadt.
     Die zwölfte und letzte Überführungsfahrt aus der bayerischen Landeshauptstadt startete am Münchner Ostbahnhof. Die Route führte über Augsburg, Würzburg, Hannover, Lehrte, Hamburg, Schwerin und Stralsund nach Sassnitz auf Rügen. Im dortigen Fährhafen Mukran wurde der Münchner Zug auf die Fähre „Sassnitz“ verschifft.
     Am Sonntag soll der Zug von einem bereits in Stockholm fahrenden S-Bahn-Zug X 420 abgeholt und Richtung Motala geschleppt werden. In der dortigen Werkstatt werden die schwedischen Besonderheiten in das Fahrzeug eingebaut.
     Das zu überführende Fahrzeug ist der ET 420 054. Die damalige Deutsche Bundesbahn hat das Fahrzeug am 18. August 1971 von der Industrie übernommen und in Dienst gestellt. Hersteller waren die Firmen LHB Salzgitter für den mechanischen Teil und AEG Berlin für den elektrischen Teil. Der ET 420 054 hat seit seiner Indienststellung eine Gesamtleistung von 3 577 000 km aufzuweisen. Abgestellt und ausgemustert wurde der Zug am 6. März 2001. In den 30 Jahren seiner Betriebsbereitschaft wurden vier Revisionen durchgeführt.
     In der Zeit vom Juli 2002 bis Juni 2003 wurde das Fahrzeug in den Werken in Hennigsdorf, Berlin Reinickendorf, Halle/ Ammendorf und München-Steinhausen für seinen Einsatz in Schweden umgebaut und vorbereitet.
     In den genannten Werken wurden die Drehgestelle getauscht und mit überarbeiteten Fahrmotoren und Radsätzen erneuert. Aus dem Fahrzeug wurden die Indusieinrichtungen und der Zugbahnfunk ausgebaut. Eine Sanierung von tragenden Teilen fand im Mittelteil des Zuges statt.
     Die Türsteuerung ist auf schwedische Erfordernisse angepasst worden. Im Dachbereich erhielt der ET 420 054 zwei neue Stromabnehmer. Im Werk Motala in Schweden erhält der Zug das endgültige äußere Design. Auch die speziellen schwedischen Einrichtungen wie z. B. der Zugbahnfunk, die Signalüberwachung und besondere Scheinwerfer werden dort eingebaut. Die Frontscheiben werden verkleinert und durch eine Fünffachverglasung ersetzt.

Pressemeldung Deutsche Bahn, 24.6.03



Titelseite

vorheriger Artikel